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Das Fertige Bild: 1/160sek. f5.6 ISO 100
Abstand Model - Hintergrund etwa 2m. Abstand Model - Blitz etwa 1,5m

Entfesselt blitzen ohne TTL

Ein einfacher Lichtaufbau

In einem anderen Blogbeitrag und Video habe ich „mein“ Starterset für das manuelle, entfesselte Blitzen vorgestellt. Viele Zuschauer und Leser machen sich Sorgen das Blitzen ohne TTL-Funktion sehr kompliziert sein könnte. In diesem Beitrag möchte ich zeigen, dass es im Grunde sehr simpel ist


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Für eine studioartige Aufnahme ist zunächst nicht viel mehr nötig als eine freie Wand in der Küche oder im Wohnzimmer, sowie etwas Platz davor um Model, Blitz und Fotograf unterzubringen.

Der Aufbau ist schnell erledigt, das Model wurde für das erste Bild etwa 1m von der Wand entfernt aufgestellt. Das Stativ mit Blitz und Schirm wird etwa 1,5m vor ihr aufgestellt und so hoch gefahren das sich in etwa eine Neigung von 45° des Schirmes ergibt.

Wichtig: Der Fotograf positioniert sich entlang der gedachten Linie Model-Blitz-Fotograf.

Um zu vermeiden dass Umgebungslicht von Fenstern oder Deckenlampen mit auf das Bild Einfluss nimmt, wird eine möglichst kurze Belichtungszeit eingestellt. Je nach Funktrigger und Kamera funktionieren Werte zwischen 1/160sek und 1/250sek. gut. Zum Ausschluss des Umgebungslichtes gilt: Je kürzer, je besser aber nie kürzer als die Blitzsynchronzeit der Kamera (-> Siehe Handbuch)

Die Blende sollte ruhig recht offen gewählt werden um die Struktur der Tapete in Unschärfe verschwinden zu lassen.  Für den ISO-Wert gilt dass ein höherer Wert zwar die Akkus des Blitzes schont, aber eben auch wieder das Umgebungslicht verstärkt. Ich bleibe hier meist zwischen 100 und 400.

Ein erstes Testfoto ohne den Funktrigger zeigt ein Fast schwarzes Bild bei 1/160sek, Blende 5,6 und ISO 100. Pechschwarz wäre dabei ideal aber ich brauchte hier noch etwas Licht für das Video und habe daher auf ein Abdunkeln verzichtet.

Sind die Werte für die Kamera einmal gefunden, verändere ich sie im weiteren Verlauf nicht mehr!

Nachdem nun klar ist, dass wir kein oder kaum Umgebungslicht haben wird der Funktrigger auf die Kamera gesteckt. Ein erstes Testfoto ist nun ganz deutlich überbelichtet. Welche Leistungseinstellung der Blitz dabei hatte kann ich nicht sagen denn es ist auch vollkommen unerheblich. Fakt ist das es deutlich zu hell ist also reduziere ich die Leistung um zwei Stufen.
Wäre es zu dunkel gewesen, hätte ich die Leistung des Blitzes entsprechend erhöht.

Ein erneutes Testfoto zeigt nun eine fast ideale Belichtung. Wenn man die Belichtung nur minimal verändern möchte kann man dies, statt die Feineinstellung des Blitzes zu bemühen, auch durch leichtes vor- oder zurückschieben des Blitzes tun. 10-40cm machen hier oft schon einen sichtbaren Unterschied.

Das fertige Foto zeigt einen hellen aber nicht völlig weißen Hintergrund und ein schönes „Catchlight“ (Reflektion der Lichtquelle) in den Augen. Wer den Schatten unter dem Kinn mindern möchte kann dem Model einen Reflektor geben der vor den Bauch gehalten wird und so einen Teil des Lichtes wieder nach oben wirft.

Möchte man den Hintergrund weiter Abdunkeln so genügt es Model und Blitz weiter vom Hintergrund zu entfernen. Dabei soll der Abstand zwischen Model und Blitz gleich bleiben.
Eine Verdoppelung des Abstandes zwischen Model und Hintergrund reduziert die Helligkeit nach dem Quadratabstandsgesetz um 75%. Gleichzeitig vergrößert sich die Zone mit in etwa gleicher Intensität aber ebenfalls mit der Entfernung. Ganz ähnlich wie die Schärfentiefe mit zunehmender Entfernung des Motives zu nimmt. Aber dies ist sicher ein Thema für einen eigenen Blogeintrag.

Weiterlesen:
Entfesselt blitzen - das Starterset für unter 200 Euro

Das Video:


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