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Crop-Faktor leicht verständlich erklärt

Wir lernen welche Auswirkungen der Crop-Faktor hat und beleuchten die Vor- und Nachteile der scheinbaren Brennweite der APS-C Sensoren mit Beispiel-Fotos. Wir klären auch wann er berücksichtigt werden muss und wann nicht!


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Das Objektiv Sammelt Licht und wirft das Bild Kopfüber in das Innere der Kamera. Dort trifft ein eigentlich rundes Bild auf die Rückwand der Kamera auf.
In diesen Bildkreis wird dann der Film oder Sensor gesetzt. Bei den Kleinbildkameras die wir alle benutzen hat ein normaler Sensor in Anlehnung an das 35mm Filmformat eine Größe von 36 x 24 mm. Auf dieser Fläche sitzen mehrere Millionen Lichtempfindliche Zellen. Ist nur eine dieser Zellen defekt bleibt dieser Bildpunkt Dunkel oder ist dauerhaft hell. Diesen Effekt der toten Pixel kennt man auch von Flachbildschirmen.

Was ist der Crop-Faktor?

Für den Hersteller der Sensoren ist ein Sensor mit toten Pixeln schlicht Ausschuss und kann nicht verkauft werden. Je größer der Sensor und je mehr Pixel er hat desto höher ist das Risiko. Zu Anfang der Digitalen Fotografie hat man daher einen kleineren Sensor entwickelt. Weniger Pixel, weniger Risiko.

Dieser kleinere Sensor wird in denselben Bildkreis gesetzt und nimmt so nur einen kleineren, inneren Teil des Bildes auf. Alle Bildinformationen am Rand werden abgeschnitten. Daher auch der Begriff Crop-Faktor. Aus dem Englischen to crop - beschneiden.

Dieser APS-C [22,2 x 14,8mm] getaufte Standard hat sich bis heute gehalten, auch wenn die Herstellungsprobleme von damals heute nicht mehr ins Gewicht fallen.

Was sind die Auswirkungen des Crop-Faktor

Wenn ich ein Foto mit derselben Brennweite und demselben Abstand zum Motiv einmal mit einer APS-C Crop-Kamera und einer Vollformat Kamera im selben Format ausdrucke und in einen Rahmen stecke, scheint das Crop-Foto näher am Motiv zu sein.

Diesen Effekt nennt man scheinbare Brennweite. So scheint bei einem Crop-Faktor von 1.5 aus einem 35mm Objektiv ein Objektiv mit rund 50mm scheinbarer Brennweite zu werden [genau genommen 52,5mm]. Alle anderen Effekte der Optik, wie z.B. die Schärfentiefe oder die Verzeichnung, bleiben aber dieselben wie bei der tatsächlichen Brennweite.

Möchte ich erreichen das beide Motive gleich groß abgebildet werden muss ich den Abstand entsprechend anpassen. Im Vergleich zur Vollformatkamera muss ich also weiter von meinem Motiv weg. Das vergrößert des Abstandes beeinflusst aber auch die Schärfentiefe und so scheint der Hintergrund beim APS-C Foto nun etwas schärfer zu sein als bei der Vollformat-Kamera.

Alternativ kann ich auch bleiben wo ich bin und meine Brennweite verändern.
Statt der 50mm Brennweite an der Vollformat Kamera, benutze ich nun 35mm an der Crop-Kamera.
Auch hier verändert sich der Hintergrund: Durch den veränderten Bildwinkel sehen wir einfach einen viel größeren Abschnitt des Hintergrundes.

Was bedeutet das für Objektive?

Das Hinzurechnen des Crop-Faktors sorgt für Verwirrung. So stellen sich Einsteiger gerne mal die Frage ob der Faktor nur bei Objektiven für Vollformat Kameras hinzugerechnet werden muss. Richtig ist aber ihn immer einzurechnen, auch bei Objektiven die Speziell für Crop-Kameras gerechnet wurden [Erkennbar z.B. am Kürzel DX oder EF-S bei Nikon bzw. Canon]

Jedes Vollformat Objektiv kann immer auch an einer Crop-Kamera betrieben werden, andersrum klappt dass nur mit Einschränkungen wie z.B. sehr starker Vignettierung oder dem Betrieb der Kamera im Simulierten Crop-Modus.

Für den Kauf von Objektiven kann ich den Tipp geben von Anfang an nur Objektive für Vollformat-Kameras zu kaufen. Diese bieten gerade an Crop-Kameras oft eine viel bessere Qualität und können bei einem eventuellen Wechsel zu einer Vollformat–Kamera weiter benutzt werden.

Zusammengefasst: Was sind die Vor- und Nachteile?

Abstand
Wer zur Vermeidung von Verzerrungen auch an der Crop-Kamera eine Hohe Brennweite nutzen möchte muss mehr Abstand zum Modell oder Motiv halten. Das ist nicht immer unproblematisch.

Schärfentiefe
Durch den größeren Abstand ergibt sich eine größere Schärfentiefe was den Hintergrund weniger unscharf erscheinen lässt.

Randqualität
Jedes Objektiv wird zum Bildrand hin und besonders in den Ecken schlechter.  Bei Vollformat-Objektiven nutzt die Crop-Kamera aber nur den inneren Teil des Bildkreises und der hat die beste Qualität

Mehr Zoom
Die scheinbare Brennweite macht es für die Crop-Kamera einfacher entfernte Motive Bildfüllend aufzunehmen. Gerade für Tierbeobachtung oder Sportereignisse ist das ein echter Vorteil.


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