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Festbrennweite oder Kit-Objektiv - was ist besser zum Lernen

Als Einsteiger in die DSLR Fotografie bekommt man viele Optionen und Meinungen an den Kopf geworfen was wohl das ideale erste Objektiv ist. Ich möchte versuchen die Vorteile und Nachteile darzustellen und Euch meine begründete Empfehlung geben.


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Die Objektivwelt spaltet sich für Neueinsteiger in drei Teile:
- KIT – Objektive und preiswerte Reisezooms
- Festbrennweiten
- sehr teure Objektive

Die teuren, Profi-Objektive sind schnell abgehandelt. Selbst für den gut betuchten DLSR-Neuling machen diese Boliden keinen Sinn. Sie bieten zwar kompromisslose Leistung, tolle Schärfe und grandiose Farben, aber solange man nicht weiß welches Genre der Fotografie das eigene werden soll, macht diese Investition keinen Sinn

Damit kommen wir zu den Festbrennweiten. Sie haben eines mit den Profi-Zooms gemeinsam: Die tolle Bildqualität. Wer einmal mit einer Festbrennweite Fotografiert hat wird danach von der Schärfe eines Kit-Zooms immer leicht enttäuscht sein.
Doch eines der Argumente warum das 35mm oder 50mm Festbrennweiten-Objektiv so oft zum Lernen empfohlen wird ist nicht die Bildqualität, sondern die Entschleunigung die durch die Verwendung des Objektives erzwungen wird.
Man kann nun nicht mehr einfach stehen bleiben wenn man ein Motiv entdeckt hat, die Kamera ans Auge setzten und so lange Zoomen bis es passt.
Der fehlende Zoom zwingt den Fotograf die Auswahl des besten Bildausschnittes mit den Füßen zu erledigen, also so lange vor und zurück zu laufen bis das Bild perfekt ist.
Diese zusätzliche Zeit kann dazu führen das man neue Blickwinkel auf das Motiv entdeckt und somit, auf lange Sicht, zu interessanteren Fotos.

Doch der Nachteil der Festbrennweiten liegt auch auf der Hand und ist gleichzeitig die Stärke der Kit-Objektive. Nicht jede Brennweite ist für alles geeignet. So lassen sich mit 35mm und 50mm nur schlecht klassische Portraits machen und auch für Makros sind viele Festbrennweiten nicht gut geeignet.
Die KIT-Objektive und Reisezooms sind hier vielfältiger einsetzbar und setzten beim entdecken der eigenen fotografischen Neigungen weniger Grenzen. Dafür verfällt man schnell in das „stehenbleiben und schießen“ Muster und nimmt sich eben nicht automatisch die Zeit den besten Standpunkt für das Foto zu entdecken.

Damit sind wir beim Kern des Problems angekommen:
Die Frage ob ein gutes Foto entsteht oder nicht, ist kein Problem das sich durch eine besonders gute Kamera und ein erstklassiges Objektiv lösen lässt.
Es ist einzig und alleine der Kopf des Fotografen der hier von Bedeutung ist.
Es ist die Fähigkeit bewusst zu sehen und zu entdecken.
Eine feste Brennweite kann helfen diesen Sinn zu schulen.
 
Meine Empfehlung ist daher. Macht beides! Kauft euch als erstes Objektiv ein Kit-Objektiv z.B. in der Brennweite 18-105 mm / 18-135mm und entdeckt damit Zoomend die Welt der Fotografie. Nutzt gleichzeitig die Möglichkeit euch von Zeit zu Zeit bei einem Fotospaziergang auf eine Brennweite festzulegen und das Festbrennweiten-Gefühl zu erleben.

Zur Not mit der Unterstützung eines Stückes Klebeband.
Eure Fotos werden es euch danken!


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